Linsen-Trauben-Salat

Geschrieben am 8 October 2011 | 32 Kommentare

Ich habe schon viele verschiedene Linsensalate gepostet, aber diese herbstliche Variante mit Trauben ist sicherlich eine meiner Favoriten. Das Grundrezept stammt aus dem schönen Buch „Rezepte aus dem Obstgarten„, das nach Obstsorten sortiert ist (die Fotos sind übrigens eine Augenweide). Ich habe das Rezept stark abgewandelt und eine vegetarische Version daraus gemacht. Im Originalrezept wird der Salat mit Entenconfit serviert – ist nicht unbedingt mein Ding. Der Geschmack ist leicht asiatisch durch den Ingwer und den Koriander, es überwiegt allerdings die Süße der Trauben, der Rosinen und der karamellisierten Zwiebeln. Der Ingwer gibt eine gute Schärfe ab (ich habe ein recht großes Stück verwendet). Die Linsen sollen mit einen Kräutersträußchen gegart werden, ich hatte Zitronenverbene und Zitronenthymian und das passte ganz gut. Ich finde, der Salat braucht nicht unbedingt Fleisch, aber man kann sicherlich auch krossen Speck statt Entenconfit nehmen. Jedenfalls sehr sehr lecker! Weiter »

Castelli und die Keramikkunst

Geschrieben am 3 October 2011 | 31 Kommentare

Mit Castelli endet meine Tour durch die Abruzzen. Mein Vater hatte mir sehr oft mit großer Begeisterung von diesem Ort am Fuße des Gran Sasso erzählt, ich selber war allerdings nie zuvor da gewesen.  Castelli ist eines der wichtigsten Zentren der Majolikaherstellung, die bis ins 13. Jahrhundert zurückgeht und in der Renaissance ihre Hochzeit erlebt hat. Noch heute leben die meisten Einwohner des Ortes von dieser wunderbaren Kunst. Die Natur der Region gibt dafür alles her: natürliche Tonvorkommen, Flüsse und Wälder – alles was man für die Herstellung der Keramik braucht.

Nachdem wir den Ort besichtigt haben und die Schaufenster unzähliger Keramikkünstler bewundert haben, standen wir plötzlich vor der offenen Tür einer Werkstatt in der ein Mann und eine Frau gerade ihre Keramik bemalten. Der Mann hat unseren neugierigen Blick gleich gemerkt und hat uns mit einem sehr freundlichen Lächeln hereingebeten und gefragt, ob er uns etwas über die Geschichte von Castelli und der Keramikherstellung erzählen soll. Ich konnte es kaum glauben, daß ich auch alles fotografieren durfte, so etwas passiert nicht oft. Er hat uns wirklich alles erklärt, wie seine Kunst entsteht, welche Farben er benutzt, wie der Ofen funktioniert. Er hat sogar für uns aus frischem Ton eine Pfeife in Form eines Vögelchens modelliert und es zum Schluss zum pfeiffen gebracht. Und dann ist etwas passiert, was mir heute noch Gänsehaut bereitet und ich kaum erklären kann. Weiter »

„Hühnchen-Thunfisch“ in Lavendelöl

Geschrieben am 1 October 2011 | 20 Kommentare

In Italien ist es der längste und wärmste Sommer seit 150 Jahren, hier in Deutschland bekommen wir gerade den Sommer geschenkt, den es im Juli und August nicht gegeben hat. Wunderbare sonnige Tage, die Natur ist gerade unheimlich farbenfroh. Und mein Lavendel blüht auch noch auf dem Balkon. Als ich in einem italienischen Blog dieses Rezept entdeckt habe, musste ich es auf der Stelle ausprobieren und die frischen Lavendelblüten dafür verwenden.  Ein klassisches Rezept in Italien ist der „Kaninchen-Thunfisch“, so genannt, weil die Konsistenz des in Öl eingelegten Fleisches dem Thunfisch gleicht. Ich wollte schon lange dieses Rezept ausprobieren, aber die Idee, es mit Hähnchenschlegel zu machen, gefiel mir noch besser. Es schmeckt wirklich unheimlich gut, sehr aromatisch. Allerdings rate ich, ein paar Tage zu warten, bis sich alle Aromen richtig entfaltet haben. Es hält sich relativ lange im Kühlschrank, wenn man die Gläser gut sterilisiert angeblich auch bis zu 6 Monaten, aber ich bin mit Fleisch immer etwas vorsichtig. Ich habe diesen „Thunfisch“ sowohl auf geröstetem Brot gegessen als auch im Salat (gemischter Wildkräutersalat + Hähnchen-Thunfisch + Granatapfelkerne + Pistazien). Wer kein Lavendel mag, der kann die klassische Variante mit Salbei ausprobieren oder auch Zitronenthymian oder Zitronenverbene verwenden, passt sicherlich auch gut. Und eine tolle Hühnerbrühe hat man als „Nebenprodukt“ auch noch.
Euch allen ein schönes, langes Altweibersommerwochenende!

Zutaten für 2 kleine Gläser

  • 2 Hähnchenschenkel (mit Oberkeule)
  • 1 Zwiebel
  • 1 Möhre
  • 1 Stange Sellerie
  • 1 Bund Kräuter (Petersilie, Basilikum, Thymian)
  • ein paar Gewürznelken
  • Salz, Knoblauch, schwarzer Pfeffer (ganze Körner), Lavendelzweige (oder getrocknete Lavendelblüten)
  • bestes Olivenöl

Das Fleisch in einen großen Topf mit dem Gemüse, den Kräutern, Salz, Gewürznelken und Pfefferkörnern geben. Mit Wasser bedecken und bei schwacher Hitze kochen, bis das Fleisch richtig zart ist (1- 1,5 Stunden). Das Fleisch in der Brühe erkalten lassen, dann die Haut entfernen. Das Fleisch in nicht zu kleinen Stücken vom Knochen zupfen. Die sauberen Gläser vorbereiten und das Fleisch mit 1-2 Knoblauchzehen., einigen Pfefferkörnern, etwas Salz und Lavendel  gut in die Gläser pressen. Mit Öl auffüllen und die Gläser im Kühlschrank aufbewahren. Mindestens 24 Stunden ziehen lassen.

Rezept von K-kitchen

Weiter »

Minestrone von zia Domenica (und meiner Oma)

Geschrieben am 29 September 2011 | 42 Kommentare

Was gibt es schon besonderes an einer Minestrone? Tja, jahrelang habe ich versucht, die Gemüsesuppe meiner Oma nachzukochen, ohne zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen. Ich konnte mich einfach nicht erinnern, was sie alles reinmachte und vor allem WIE sie die Suppe zubereitete. Während meines Urlaubs in den Abruzzen habe ich unsere Tante Domenica besucht, die Nichte meiner Oma (die ihr wie aus dem Gesicht geschnitten ist!), Tochter ihrer Schwester . Meine Mutter hatte mir erzählt, letztens bei ihr eine unheimlich leckere Minestrone gegessen zu haben. So habe ich sie ausgequetscht „Wie machst du sie?“ „Du machst alles in einen Topf und lässt es köcheln“. „Hmmm, geht es etwas genauer?“ „Naja, du machst alles was du an Gemüse im Haus hast in einen Topf und kümmerst dich nicht mehr drum.“ „Noch genauer. Was und Wie, bitte!  „Also, alles was du an Hülsenfrüchten hast, Möhren, Stangensellerie, grüne Bohnen, Lauch, Kartoffeln (ganz wichtig), Zucchini und was du sonst noch so findest, auch Dinkel!“ „Und alles zusammen?“ „Alles zusammen!“ „Wie lange?“ „So lange wie nötig“. Aha! „Und sonst nichts?“ „Nur Salz und zum Schluss etwas Öl. Und du musst die Suppe am Vortag kochen, sonst schmeckt sie nicht!“ Gut, das ist mal eine Ansage. Weiter »

Rocca Calascio (Abruzzen)

Geschrieben am 26 September 2011 | 18 Kommentare

Wir verlassen Santo Stefano di Sessanio und fahren gerade mal 5-6 Kilometer weiter, über enge, kurvenreiche Straßen, nach Calascio, wo sich auf 1400 Metern Höhe eine traumhafte alte Burg erhebt. Wir müssen das Auto weit unten lassen und zu Fuß weitergehen. Der Ort scheint unbewohnt zu sein, aber am Ortseingang empfängt uns gleich ein nettes Lokal. Wir beschließen, erst zur Burg hochzulaufen und uns dann ein leckeres Mittagessen zu gönnen. Wir merken schnell, daß wir eigentlich Wanderschuhe bräuchten, aber irgendwie geht es auch so. Wir laufen den steilen Schotterweg hoch bis zur Burg und zur Kirche Santa Maria della Pietà. Der Blick ist atemberaubend, vor uns der Gran Sasso. In dieser einzigartigen Kulisse wurden schon viele Filme gedreht, unter anderem Lady Hawk und Der Name der Rose. Weiter »

« neuere Postsältere Posts »
  • Es war einmal

  • Archiv

  • Meine Fotos bei

  • Deutsche Foodblogs

    Köstlich & Konsorten